Aria, schon unsere Rezensionen über die Bände 8, 9, 17 und 18 waren ja schon voll des Lobes über die erzählten Geschichten. Nun hat Epsilon drei weitere Bände veröffentlicht. Diesmal sind die Bände 11 bis 13 gedruckt worden. Die Veröffentlichungspolitik bei Epsilon mag auf den ersten Blick so „durchdacht" wie das Programmschema bei Pro Sieben wirken, aber mit Willkür hat das nichts zu tun. Als Kleinverleger muss man sparen, wo man kann. So freut sich Verlagsleiter Mark O. Fischer immer, wenn der Lizenzgeber die Alben in der Original-Sprache nachdruckt. Denn dann muss man nur eine neue Schwarzplatte für den deutschen Text erstellen lassen. Die Auflage so zu vergrößern ist weitaus günstiger, als den kompletten Druck selber zahlen zu müssen. Und so wartet der Epsilon Verlag gespannt auf Nachrichten aus Belgien, welche Alben als Nächstes mit dem Nachdruck dran sind.
Da Aria eine Serie in guter alter franko/belgischer Tradition ist, kann man die einzelnen Alben auch gut aus der Chronologie herausgerissen lesen. Natürlich wird immer wieder auf vergangene Ereignisse verwiesen, aber (fast) jedes Album erzählt eine abgeschlossene Geschichte.
In diesen drei Alben tut sich grafisch nicht viel. Weyland kann mit seinen so ziemlich alles erzählen. Hier hat er noch nicht die Dynamik der aktuellen Zeichnungen entwickelt. Sein Problem oder sein Markenzeichen sind die Augen. Oft sind es nur Knopf-Pupillen, die seinen Figuren etwas wahnsinnig aussehen lassen. Wer sich daran gewöhnen kann, erlebt die phantastischsten Abenteuer.
Aria 11 – die Unzähmbaren
Wie von Aria gewohnt erzählt ein einzelner Band mehr Geschichte als 10 Manga oder fünf Superhelden Hefte (ja - auch bei Superhelden und Manga gibt es eine Vielzahl tolle Ausnahmen, lest nur die begeisterten Rezis hier auf unseren Seiten – aber es sind leider Ausnahmen).
Es beginnt, als Aria eine Jagd verhindert. Dass die Jäger mit Giftpfeilen die ihr fremden Tauroks erlegen wollen, findet die junge Frau ungerecht. Doch statt des wilden Hornviehs muss nun unsere Heldin das Gift der Jäger erdulden. Sie hat es scheinbar gelernt, wie man sich Feinde machen kann. Nur einige Seiten später entdeckt sie eine Leprakolonie. Das sie im Laufe dieses Abenteuers auch noch hinter das Geheimnis der Droge Nak, ist klar.
Es geht also um Unterdrückung, falsche Vorurteile und wie man immer wieder versucht, Macht um jeden Preis zu behalten. Dabei scheint die Geschichte immer mal wieder von einem den meisten Geschichten eigenen roten Faden abzukommen. So auch hier. Doch zum Schluss passt dann wieder alles irgendwie zusammen. Irgendwie hört sich vielleicht wie zufällig an, ist aber bei Aria eher mit „angenehm zufällig wirkend, aber im Nachhinein sehr passend“ zu verstehen.
Weyland scheint ein klares Schönheitsideal zu kennen. Alle seine hübschen Frauen scheinen Zwillingsschwestern zu sein. Bemerkenswert, denn normale und hässliche Menschen gibt es in der Welt von Aria in unzähligen Ausführungen.
Weiter geht’s in der Rezension zu den Bänden 12 und 13.