Die Begegnung zwischen Punisher und Batman birgt eine Menge
Zündstoff. Anders als in den meisten
"Zwei-Helden-treffen-aufeinander-Storys", in denen sich
die Protagonisten erst bekriegen, dann verstehen und schließlich
gemeinsam siegen, können sich hier die beiden nicht verstehen.
Obwohl der dunkle Ritter in den letzten Jahren immer düsterer
dargestellt wurde, fängt Batman die immer wieder ausbrechenden
Bösewichte. Der Punisher bevorzugt dahingegen eine permanente
Lösung. Dazu kommt noch der ebenfalls in den letzten Jahren
immer blutrünstiger porträtierte Joker. Stoff für eine derbe
Geschichte. Das ganze wird uns im kräftigen Strich von John
Romita Jr., der lange Zeit der Zeichner des Punisher war,
dargeboten. Für die Tuschezeichnungen ist Klaus Janson
verantwortlich, der zumindest aus seiner Arbeit am "The Dark
Knight Returns" bekannt sein müßte.
Alle Zutaten stimmen also: Ein fähiger
Autor, zwei routinierte und gute Zeichner, eine spannungsgeladene
Ausgangssituation, guter Druck auf gutem Papier, was kann da noch
schiefgehen? Die Übersetzung. Die Zeichnungen sind ein
Augenschmaus, aber das Lesen tut weh. Es ist ja legitim, daß man
einen Charakter durch eigentümliche Sprache herausarbeiten
möchte; aber müssen den alle Personen die gleiche schlechte,
eher gebrochen deutsche Sprache sprechen? "Bin ihm jetzt
einen Schritt voraus" oder "Ziehe eine Granate"
sind nur zwei Beispiele. Entweder hat man hier einen
Übersetzungscomputer bemüht, oder eine Grundregel der
Übersetzung verletzt: Übersetz wird von einem Muttersprachler
(d.H. Übersetzungen aus dem Amerikanischen ins Französische
macht ein Franzose, Übersetzungen aus dem Italienischen ins
Deutsche macht ein Deutscher). Ich habe mich durch die letzten
Seiten dieses eigentlich sehr schönen Comics gequält.
Ärgerlich, daß Marvel Deutschland ein tolles Heft so in den
Sand setz