Nick der Weltraumfahrer erblickte schon 1958 das Licht der
Welt. Geburtshelfer war neben dem Satelliten Sputnik, der eine
Flut an weltraumorientierten Romanheftserien entfesselte und
somit auch einem Science-Fiction-Comic den Weg ebnete, der
deutsche Vielzeichner Hansrudi Wäscher. Damals waren Piccolos
das gängige Comic-Format: Querformatige Streifen-Heftchen, die
auf jeder Seite zwei bis drei Bilder hatten. Das ließ natürlich
nicht viel Platz für tiefschürfende Geschichten. Trotzdem -
oder gerade deswegen - konnte Nick 139 Hefte lang die Erde gegen
die Gefahren aus dem All verteidigen. Außerdem verkauften sich
die Hefte so gut, daß schon ein Jahr nach dem Start der
Piccolo-Serie die Nick-Großbände veröffentlicht wurden.
Nick ist also ein echtes
"Weltraum-Fossil". So darf man sich nicht wundern, wenn
in den Geschichten kein Klischee ausgelassen wird. Mädchen sind
meist zu rettendes Beiwerk. Sollte sich ein Geschöpf des anderen
Geschlechts nicht retten lassen, sondern sogar selbständig
handeln wollen und können, würdigt die nicksche Männerwelt
dies mit bewundernder Verwunderung. Oder selbiges
"Weibchen" ist schlichtweg böse - dann wird es
bekämpft und natürlich besiegt. So heil war damals die Welt,
die Bösen waren leicht als solche zu erkennen, die Guten waren
siegreich. Das alles hat seinen Reiz - verbunden mit einer
gehörigen Portion Patina.
Nachdem Hethke die Piccolos als Faksimile-Nachdrucke für
komplett 480,- DM dem heutigen Leser zur Verfügung stellte und
mit den Nachdrucken der Großbände (24 Bücher insgesamt, 1 Buch
= 5 Hefte = 29,80 DM) nochmals das Portmonee stark strapazierte,
kann man seit 1987 Nicks Abenteuer im Albenformat für
anfänglich günstige 7,80 DM/48 Seiten miterleben. In Band 1-14
wurden hier die Piccolo-Hefte nachgedruckt, mit Heft 15 begannen
die Geschichten aus den Großbänden.
Band 52 beinhaltet die Großbände 107-110. Die Titelbilder
der Originale finden wir im Anschluß an den Comic-Teil. Da die
Großbände ca. 1/3 kleiner waren als das heutige Albumformat,
mußten man die Seiten vergrößern. Dadurch erkennt man leider
nur umso deutlicher, daß Wäscher ein vielbeschäftigter Mann
war. Zusätzlich wurden die Seiten neu coloriert, da die
Originalhefte nur zur Hälfte aus vierfarbigen, ansonsten aus
zweifarbigen Seiten bestanden und man - wohl aus Gründen der
Marktakzeptanz - auf durchgängige Vierfarbigkeit setzt. Somit
kann man die Alben nicht mehr als reinen Nachdruck ansehen und
muß sie mit heutigen Produktionen vergleichen. Da schneidet Nick
nicht gut ab. Neben den oben erwähnten Mängeln in den Storys
und Zeichnungen ist der Preis zu hoch.
Wer sich für Nick interessiert, kann auf manchen
Comic-Börsen ältere Nick-Comics günstig erstehe