Tentakel – das ist eine lose Anhäufung kurzer Comic-Strips meist deutscher Zeichner. Es ist bunt und meist etwas teuer. Aber es ist so auch ein Stück Unterstützung für die heimischen Comiczeichner, die ja ansonsten nur von dem kärglichen Verdienst in der Werbung über der Sozialhilfe-Grenze gehalten werden.
Gehen wir einmal davon aus, wir Leser wollen eben dieses pinselschwingende Volk nicht in Armut versinken lassen und haben auch nioch einen Hang zur Sprechblase – was erwartet uns? Erst einmal eine angenehme Überraschung. Die Nummer fünf des Magazins ist günstiger als seine Vorgänger. Da bedanken wir uns ganz artig beim Kulutrreferat der Stadt München die uns Leser die Hälfte des üblichen Kaufpreises zugibt. Also Nur EURO sieben für knapp vierzig bunte Seiten. Elf Stroys gibt es, darunter grafische Experimente mit hohem Nostalgiefaktor, eine deutsche Jungle-Queen, ein nicht ganz so bierernster Versuch die Herkunft einer nordischen Speise zu erklären und einiges mehr.
XY überrascht mit einer Bildergeschichte, die man sich selbst zusammenlesen muss. Zwei mal 36 Panels mit Pictogrammen und teilweise mehreren Möglichkeiten entweder links, rechts, oben oder unten weiter zu lesen ergeben eine ganze Menge möglicher Geschichten. Frohes Geschichten entdecken.
Nicht immer ist die Rproqualität so gut wie die Stories. Farbenblind ist ein eher einfacher Gag in vier Panels und scheinbar in zu niedriger Auflösung am Computer entstanden. Ein paar erklärende Worte zu den Geschichten und den Künstlern wären schön gewesen.
Kückenkicken ist auf vier Seiten grafisch einfach aber stylisch ansprechend und vor allem mit Pointe. Ein paar Seiten weiter bezaubert THE-FREAK-SHOW-COM mit einer Grafik zwischen Schweinchen Dick und kunterbunten Kinderbuch und einer allerliebsten Love-Story mit Happy End.