Krimigeschichten kommen momentan ohne verrückte Täter nicht
mehr aus. "Eine seltsame Entführung" ist da keine
Ausnahme. Dieser Irre entführt Frauen, die wie Barbella-Puppen
(ich kenn nur Barbies) aussehen. Gil, Hauptperson dieser
Geschichte, ist mit Silvia verheiratet und die entspricht genau
dem Ideal des Verrückten. Sylvia wird dann auch entführt als
sie eines Abends noch mal schnell einkaufen geht. Die Polizei
reagiert zuerst gar nicht. Als dann auch noch die Kleider Sylvias
verschwinden, glaubt auch der Schwiegermutter, daß sich die
beiden zerstritten hätten, und Sylvia erst einmal ausgezogen
wäre.
Einzig eine Polizei-Beamtin sieht Zusammenhänge mit einer
anderen Vermisstenanzeige. Sie hilft Gil und zusammen kommen sie
auf die Spur des irren Puppensammlers.
Kraehn hat sowohl in der Geschichte als
auch in den Zeichnungen einen sehr sauberen, klaren Strich. Der
Geschichte fehlt es dadurch etwas an emotionaler Tiefe. Gil ist
einfach zu gefaßt für einen Menschen, der seine Frau verloren
hat und dem zuerst keiner glauben und helfen will. Die
Zeichnungen werden durch die hellen und stimmungsvollen Farben
noch in ihrer Klarheit betont, was aber nicht steril wirkt.
Die Methode, eine Entführung zu erklären, eine ander aber
offen zu lassen, erinnert an "Richard Kimbel auf der
Flucht". Dort konnte Kimbel in jeder Folge der aktuellen
Bedrohung entkommen, mußte aber in der nächsten Folgen eine
ähnlich bedrohliche Situation meistern. So wird Gil wohl noch
einiges erleben, bis er seine Frau wieder in seine Arme
schließen kann.