Eine amerikanische Serie ohne Superhelden und/oder Mörder-Titten? Ja, das gibt es. Verdammt gute sogar.
Route 666 hat zwar keine Superhelden, aber zu einem „verdammt gut“ fehlt leider etwas. Dabei ist es sehr unterhaltsam und auf jeden Fall einen Blick wert, aber den Vorschusslorbeeren wird es nicht gerecht.
Das Vorwort suggestiert es schon, die Hauptperson dieses Comics hat ein psychisches Problem. Der Leser lernt aber zu Beginn ein ziemlich normales Schulmädchen kennen. Erst als seltsam bepelzte Krankenwagenfahrer sich als Kidnapper herausstellen und unserer Heldin der Geist ihrer gerade gestorbenen Freundin erscheint, wird es spannend. Schwupps die Wupps wird sie in die Psychatrie eingewiesen, wo sie den Geist ihres Opas sieht. Der hat eine besondere Aufgabe für sie. Nachdem auch der letzte Sympathieträger sein Lebenslicht ausgehaucht hat, wird klar, das Mädchen muss sich alleine mit einer noch unbekannten Aufgabe von weltbedeutendem Umfang stellen.
Die Zeichnungen sind solide. Sehr an Alan/Hitch angelehnt aber mit Defiziten in der Raumaufteilung. Das hört sich schlimmer an als es ist, die hier gebotene Qualität wünscht man sich bei anderen bekannteren Serien. Leider konnten sich in der Vergangenheit junge Talente bei den aufstrebenden Verlagen wie Defiant, Valiant oder Malibu bisher selten wegen des verlangten Hausstils zu eigenständigen Künstlern entwickeln. Wir drücken dem Zeichner die Daumen.
Auch der Autor macht einen ordentlichen Job. Die Geschichte kommt etwas langsam in Fahrt. Eine etwas tiefere Story und die etwas zügiger erzählt, das hätte das Quentchen zum „verdammt gut“ sein können. So bleibt Rout 666 eine unterhaltsame Abwechslung die es im Vergleich zu ähnlichen Serien wie „Leave it to Chance“, „Dark Dominion“ oder „Ghost“ nicht einfach hat.