Für UNTERHOSENfetischisten gibt es zwei Animeserien: AIKA (demnächst auf VIVA, die pubertierende Männerwelt wird das zu schätzen wissen) und Najica. Um was geht es? Eigentlich egal, Hauptsache die weiblichen Darsteller haben kurze Röcke an und man kann - wegen der extremen Perspektiven, mit Vorliebe von schräg unten - die UNTERHOSEN sehen. Natürlich werfen sich die Damen gerne durch die Gegend, wobei man auch mal in Zeitlupe die UNTERHOSEN zu sehen bekommt. Welche UNTERHOSEN die männlichen Teilnehmer dieser Dessous-Schau tragen, wird nicht verraten. Das ist nicht gerecht. Nebenbei werden Spione und Drogendealer hochgenommen, weibliche so hoch, das man auch deren UNTERHOSEN sehen kann.
So weit zu den Anime. Naujica gibt es jetzt auch als Comic bei Planet Manga. Vor lauter (das Thema UNTERHOSE wird nicht nur in dieser Rezension langweilig) UNTERHOSEN vergisst man leicht, dass es bei Comics auch eine Story gibt. Das kann man hier leider auch sehr gut, den wenn überhaupt eine Geschichte da ist, wird sie verdammt schlecht erzählt. Richtig ärgerlich wird es, wenn es eine - wegen der narrativen Aussetzer eigentlich notwendige - Einführung gibt, die nichts anderes macht, als die ersten drei Sprechblasen nachzuerzählen. Das hätte man sich dann auch sparen können. Um was geht es?
UNTERHOSEN! Najica ist eine Top-Agentin eines Pharmaunternehmens. Die haben neben Nachtcremes auch geheime Projekte, wie das Erschaffen von künstlichen Lebensformen. Lila ist so ein Humalite und Najicas Partnerin. Die beiden müssen nicht immer so klar erkennbare Missionen erfüllen. Einmal muss eine Droge beschafft werden. Ein anderes Mal ist ein verschwundener Agent zu finden. Was das mit dem Pharmaunternehmen zu tun hat, wird leider nur sehr fadenscheinig erklärt. Da haben die UNTERHOSEN deutlich mehr Substanz. Einzig erkennbarer roter Faden ist Lilas Entwicklung. Sie wird vom unerfahrenen Dummchen zum naiven Mädchen. Vielleicht geht ihre Entwicklung ja weiter, und sie beginnt ab Band 20, sich in UNTERHOSENverbergende Hosen zu zeigen – NEEEIIIN!
Im letzten Kapitel des Bandes beginnt man, etwas von der Geschwindigkeit und dem Spaß des Animes zu erahnen: Wenn Najica auf einer Autobahnbrücke von einem LKW in die Enge getrieben wird und Lila mit einem Kampfhubschrauber den Tag rettet.
Die Übersetzung ist leider voll in die UNTERHOSE gegangen. Vielleicht liegt es auch an einem katastrophalen Originaltext, den hätte man dann aber von seinen Fehlern bereinigen können. So heißt es gleich zu Beginn "Die Pharmaindustrie CRI" - hier wird aber ein bestimmtes Unternehmen angesprochen und nicht die ganze Sparte – also "Das Pharmaunternehmen". Zum Schluss soll Lila eine Bombe an einem Reifen anbringen und befestigt den Sprengkörper an der Achse. So richtig weh tut folgender Satz, der sich über drei Sprechblasen hinzieht: "Na ja ..." "Jetzt..." "Bist du wie das hier, denke ich". Leider wird weder erklärt noch gezeigt, was "das hier" wohl sein mag.