Der dritte Teil des „Herr der Ringe“ Films ist nun schon lange genug in den Kinos, jetzt darf man die ehrfurchtsvolle Huldigung bei Seite fegen. Wer die Parodien à la MAD mag, der darf den Titel „Die Mär der Ringe“ aus dem Epsilon Verlag nicht verpassen. In geradezu despektierlicher Manier wird in zehn unzusammenhängenden Episoden dem Mythos um Tolkiens Geschichte jegliche Würde genommen. Slapstick und Wortwitz statt Morde und Magie. Auch hier geht es nicht ohne Blut zu, wenn zum Beispiel ein Ork Aufgrund minderwertiger Ringe (die beim Turnen) aus luftiger Höhe mitten in seinem Programm zu Boden stürzt. Allerliebst sind auch die in Plastik verschweißten Mitbringsel aus Mittelerde, die in einer Fabrik unter unmenschlichen Bedingungen produziert werden.
In diesem Stil geht es 48 Seiten lang weiter. Zeichnerisch bietet das Album eine tolle Mischung und ist allein deswegen einen Blick wert. „Die Mär der Ringe“ ist ein wunderschönen Geschenk für die Fans des Buches und des Films, die es nicht immer Bier ernst nehmen wollen. Da tauchen schon mal Gestalten aus andern Filmen in Drittel- oder Randerde auf, Hobbits müssen in die Rolle von Detektiven schlüpfen oder Che Gandalfa führt die Revolution der Ringlosen an.
Bei der Lokalisierung ist zu Beginn des Bandes fast alles übersetzt. Wie die deutschen Texte dann ins Bild gesetzt wurden ist leider nicht ganz gelungen. Später sind dann die fremdsprachlichen Texte, die in den Bildern eingebunden sind (zum Beispiel auf einem Tavernenschild) im Original belassen worden.