Die wohl beachtenswerteste Science Fiction Story der letzten Jahre findet mit den Bänden 4 & 5 ein Ende. Aldebaran ist zu Ende! Das ist fast so schmerzlich, wie der letzte Teil des Herrn der Ringe im Kino, aber Aldebaran hat einen deutlichen Vorteil: Der erste Band der Nachfolgeserie Betelgeuze ist auch schon raus!
Die Bände „Die Gruppe“ und „Das Wesen“ führen erst alle Handlungsstränge zusammen um sie dann zu einem stimmigen Ende zu führen. Es wird erklärt, warum Alexas Hand nachgewachsen ist, was es mit den seltsamen Wassererscheinungen auf sich hat und Marc findet zu seiner Freundin. Doch etliche Fragen bleiben offen: Woher hat der seltsame Pad sein großes Wissen? Egal, es gibt weniger offene Fragen als bei manch anderen Serie und es ist stimmig.
Science Fiction, der Kampf gegen eine Diktatur, mysteriöse Wesen und herrliche Landschaftsbilder einer unbekannten Welt. Dazu noch ein wenig heile Welt bei der Begegnung zwischen fremden Lebensformen und aufrechte Menschen, die zum Schluss für den richtigen Widerstand gegen eine falsche Regierung belohnt werden.
Doch es gibt auch nachdenkliche Stellen. Ist Unsterblichkeit für Menschen ertragbar? Darf man seine Aufgabe erfüllen ohne darüber nachzudenken?
Besonders der fünfte Band mit dem Ende dieses Handlungsstranges ist merklich konstruiert und die Szene, als das fremde Wesen die Verletzten heilt, lässt den Wunsch nach einer übergeordneten gütigen Macht zu deutlich erkennen. Es ist eben doch bei aller Qualität eine Unterhaltungsgeschichte, die hier erzählt wird.
Die Erzählung als solche erfährt nur selten spannende Höhepunkte. Die Frage, was steckt hinter den Geheimnissen ist alleiniger Grund für die Lesefreude. Die Grundstimmung bleibt etwas steril. Ein wenig wie bei Yoko Tsuno Geschichten. Diese latente Kühle haben auch die Bilder. Vor allem Lippen liegen dem Zeichner Leo nicht besonders. Die sehen bei allem Gesichtern gleich und leider auch sehr technisch aus. Aber damit wäre man auch schon am Ende der möglichen Kritikpunkte. Vor allem weil die Flucht aus dem bestialischen Sumpf dann doch etwas Spannung auf kommen lässt. Die wild zusammengewürfelte Gruppe wird bei der Überquerung dieses Sumpfes durch einen Polizisten der Regierung zur Notlandung in einer lebensfeindlichen Umwelt gezwungen. Und wieder sind es die fremdartigen Geschöpfe und Pflanzen, die viel zur Stimmung beitragen. Aber endlich wird die Welt dieser Story auch schmutzig.
Es gibt auch ein paar kurze Sex-Szenen, die trotz der kühlen Bilder immer noch viel lebendiger sind, als die kopulierenden Besenstiele aus dem Enterprise Film Nemesis.