Für solche Geschichten sind die klassischen Superhelden erfunden worden! In diesem verehrungswürdigen Band treffen die Superhelden unserer Väter auf die Helden unserer Jugend. Gemeinsam aber auch gegeneinander erleben die versammelten Übermenschen ein prachtvoll bebildertes Abenteuer voll Größe und Pathos.
Die Story ist eigentlich banal, wenn man sie einfach in ein paar Sätzen zusammenfasst: Zwei Superheldenteams veranstalten ein Treffen. Das kann nicht ohne unfreiwillige Schlägerei bleiben. Und so bemächtigen sich die sieben Todsünden auch ganz superheldenkonform einiger Protagonisten - allerliebst ist dabei natürlich die Lust, die in die drallen Rundungen von Powergirl schlüpft. Die verbleibenden Helden erkennen nach einigen Missverständnissen die wahren Bösewichter und können sogar den Drahtzieher im Hintergrund ans Tageslicht zerren.
Aber es ist nicht die schon einige Male erzählte Geschichte, die hier begeistert. Es ist die Art, wie diese alte Story dargeboten wird. Es ist die Verbindung alter Werte aus Curt Swans Zeiten und moderner Grafik. Der narrative Bogen beginnt lose, wird spannend durch die ersten Erfolge der Bösen und das anfängliche Versage der Helden. In der folgenden Entspannung werden die verbleibenden Heroen getrennt und finden alle jeweils einen Teil der Lösung. Dann das Zusammenfinden und der Endkampf. Die klare Struktur fasziniert und geht Hand in Hand mit den Bildern von Pacheco. Auch er hat viele Details in seinen Zeichnungen, die aber dennoch den Blick auf das Ganze lenken. Sauber, klar und meisterhaft in Proportion und fehlerlos in der Ausführung.
Seit dem "Dunklen Ritter" dürfen Fernsehinterviews nicht fehlen. Aber auch die klassischen erzählerischen Elemente wie der Verrat der Bösen, das Zusammenarbeiten der Helden und ihr siegreicher Endkampf sind vorhanden.
Pachecos Bilder konnte der deutsche Fan zuletzt in der opulenten Serie "Rächer aller Zeiten" bewundern. Hier ist er kürzer und fast mundgerecht. Die Geschichte ist lang genug, um sich satt sehen zu können aber nicht zu lang, sodass man kaum ermüdet. Jeder, der Davis oder Hitch mag, muss sich unbedingt Pacheco anschauen. Die klaren und kräftigen Farben unterstreichen den visuellen Eindruck, das Hardcover macht diesen Band langlebig und die in klassischer Manier erzählte Geschichte ist einfach - und einfach gut.