Früher war alles besser, so sagt man. Wer erinnert sich noch an so klangvolle Namen wie "Doc Savage", "The Rocketeers" oder "Green Lantern"? Nein – nicht der Testpilot Hal Jordan oder einer seiner neumodischen Nachfolger. Hier geht es um Allan Scott, Mitglied der "Justice Society of America". Damals, da wurde den Damen noch die Tür aufgehalten, und die bedankten sich, ohne ein Plädoyer für die Gleichberechtigung zu halten. Ja, damals war alles besser und die Feinde waren Nazis. So erzählt es zumindest der siebte Band von Paninis Showcase-Serie.
In wunderschönen, an Kreidezeichnungen erinnernden Bildern von John K. Snyder III, wird eine Geschichte mit der alten Green Lantern und Solomon Grundy erzählt. Das weiße und hirnlose Monster, das ein wenig wie die DC-Version des Hulk im Anzug aussieht, muss mal wieder gegen Vorurteile kämpfen und steht so zwischen den Guten und den Bösen. Die werden hier mal wieder von den in Amerika so beliebten Nazis gegeben. Die Hakenkreuzträger mit dem für uns schützenswerten deutschen Comiclesern retuschierten Kreis nun ohne Inhalt, kidnappen das Flugzeug, in dem der Erfinder der Zeta-Strahlen-Waffe seine Entdeckung zu den Behörden bringen will. Das Flugzeug muss in einem Sumpf notlanden. Dabei stören sie die Ruhe des selbst im Sumpf mit ordentlichem weißem Hemd lebenden Solomon Grundy. Der will eigentlich nur seine Ruhe haben und alles aus seiner Zuflucht vertreiben. Dabei ist es für ihn nicht unterscheidbar, ob böser Nazi, gute Geisel oder noch bessere Superhelden vor ihm stehen. Mittendrin ist noch die Nachwuchs-Moderatorin/Reporterin und Allans Freundin Irene Miller.
Die Story ist dem Pulp-Stil der Geschichte angemessen platt. Aber die Zusammenarbeit des Autors Steven T. Seagle mit dem Zeichner geht Hand in Hand und erzeugt eine gute Stimmung. Der Leser vergisst die Story dieser 48 Seiten schnell, aber die fast altertümliche Stimmung, die sie erzeugt, begleitet ihn noch eine ganze Zeit lang. Das liegt vor allem an der Erzählweise dieses Comics. Die Action steht klar im Vordergrund, unterscheidet sich aber erheblich von modernen Terminator-Gewaltorgien. Dazu kommt die herrlich antiquierte Technik. So sieht die Zeta-Strahlen-Maschine aus wie ein übergroßes Röhrenradio. Das Ende ist unausweichlich gut: Die Bösen werden verhaftet, das Mädchen bekommt die Stelle als Reporterin und die restlichen Mitglieder der "Justice Society of Amerika" haben auch noch ihren kurzen Auftritt.