Kelly Jones hat ein Faible für den Horror und ist am besten, wenn er das so richtig raus lassen kann. Das kommt auch Batman zugute, denn die Bluttrilogie von den Altmeistern Jones und Moench ist ein besonders beeindruckendes Action-Comic.
Drei Alben lang kämpft Batman gegen das blutsaugende Übel. Drei abgeschlossene Geschichten, jeder Band für sich alleine ein Kleinod für Horror-Fans, aber zusammen eine einzigartig gute, runde und lesenswerte Story.
Wir haben die beiden letzten Teile gelesen, und sind nun zwar vor lauter Entsetzen fast blutleer, aber angenehm mit Gänsehaut überzogen. Wie es sich für einen Elseworld-Titel geziemt, tauchen auch hier wieder viele gute Bekannte in neuen Rollen auf. Auffällig ist, dass der Joker eigentlich immer er selbst ist. Irre und mordend wie man ihn kennt. Dagegen ist Catwomen diesmal wirklich ein Tier. Das erinnert an die alte "What If"-Serie bei Marvel. Die Story wollen wir hier nicht erzählen oder auch nur anreißen. Wer die Themen "Vampire" und "Superhelden" mag, kann eigentlich nicht enttäuscht werden. Nur wer den Zeichner Kelly Jones noch nicht kennt, hat eine kleine Hürde zu nehmen, aber gerade wegen den seltsamen Proportionen und Perspektiven und der schon ignoranten Haltung zur menschlichen Anatomie ist er ja bekannt und gut.
Diese Geschichten sind blutrünstig und brutal. Die Vogelscheuche verliert eben mal den Kopf, nicht das einzige Haupt, das auf diesen Seiten vom Rumpf getrennt wird. Aber auch Hälse werden durchbissen, es wird gepfählt und hier und da quillt Hirn aus einer Kopfwunde. Kelly Jones halt. Warum ist diese Trilogie dennoch nicht nur gewalttätig? Es liegt wor allem an der stimmigen Konsequenz der Story. Batman, der selbst zum Vampir wurde, wird immer blutrünstiger und unkontrollierter. Was schon bei Wolverine funktionierte, ist auch hier spannend.
Das Ende ist shakespearesk – alle tot.