Das galaktische römische Reich steht der Wut der Hunnen gegenüber. Riesige Raumschiffschlachten, verwüstete Planeten, Intrigen und Verrat – das sind die Ingredienzien des Comics "Die Geissel der Götter". Blutig geht es zu bei den Hunnen: Als Tribut müssen die Unterlegenen junge Römer ausliefern, die den hunnischen Göttern geopfert werden. Als ein junges Mädchen diese Opferung überlebt, glauben die Barbaren an die Wiedergeburt einer ihrer höchsten Göttinnen – Kerka. Flavia Aetia hieß das Opfer in ihrem römischen Leben, welches sie immer wieder einholen wird. Attila übernahm mit ihrer Hilfe die Führung der Hunnen und sie verriet ihm die Geheimnisse der Raumfahrt, welche bis dahin von der Priesterkaste wohl gehütet waren.
Im zweiten Band hat sich Kerka in sich selbst zurückgezogen. Attila möchte sie wieder in der Öffentlichkeit sehen und lässt sie deshalb zu ihrem Heimatplaneten Sirmium bringen. Auch dieser wurde schon von Attila besiegt, Flavia kann ihre Geschwister nur noch an deren Grab besuchen. Doch das Leiden hat für die ungewollte Göttin kein Ende. Von den eigenen Eltern als Verräterin bezichtigt, muss sie erkennen, nur ein Spielball in den Intriegen der Hunnen aber auch der Römer zu sein. Es kommt zu einer Konfrontation zwischen römischer Legion und hunnischem Einsatzkommando, welches die Römer teuer bezahlen müssen. Als Flavias Raumer in einer enormen Detonation untergeht, der jungen Frau aber nicht ein Haar gekrümmt wird, ist Attilas Machtanspruch als Führer der Hunnen erneut unangefochten, weil er der Kämpfer für die echte Göttin ist. Sie selbst kann zu ihrem Vater fliehen, der sie aber schon wieder enttäuscht - und ihr mehr von den Intrigen, in die sie verwoben ist, erzählt. Getrieben von unendlicher Wut fliegt sie mit einem Raumschiff zum Leviathan, dem Geheimnis der Schnelligkeit der hunnischen Raumverbände.
Wahrhaft episch ist diese Geschichte und nicht leicht zu verstehen. Wer sind hier die Bösen? Eigentlich alle! Selbst Flavia ist nicht ohne Schuld und gerade das macht dieses Epos so hart und menschlich. Doch die Geschichte lebt auch von den sagenhaften Zeichnungen. In der Stimmung zwischen Raumfahrt und römischem Glanz erinnern sie zuerst an die Serie "Trigan". Aber diese Bilder sind wesentlich lebendiger und größer in der Schilderung. Perspektiven werden hier dynamischer eingesetzt und vor allem ist Aleksa Gajic härter und blutiger als Don Lawrence. Deutlich mit eigenem Strich, nicht zu realistisch und vor allem in den monumentalen Szenen einfach nur atemberaubend, macht schon das bloße Anschauen Spaß.