Seit Mangas den farblosen Comic wieder hoffähig gemacht haben, traut sich Panini, das Ganze sogar als Schwarz/weiß-Kult zu vermarkten. In "Batman: Schwarz und Weiß" hat es der geneigte Leser mit einer Sammlung von achtseitigen Kurzgeschichten aus der Feder der kreativsten Köpfe der amerikanischern Comic-Branche zu tun. Die Autoren-/Zeichnerliste liest sich fast wie ein "Who is Who" und macht richtig Vorfreude. In Zeiten der Mega-Cross-Over ist die feine Kunst der kurzen Geschichten fast verloren gegangen. Aber die Idee ist nicht neu. Schon die "Geschichten von Krypton" oder die kurzen Lückenfüller aus der "Legion der Superhelden" machten Spaß.
Nun knappe Batman-Stories. Ohne das starre Korsett einer Rahmenstory haben hier die Autoren wirklich annähernd so etwas wie Narrenfreiheit gehabt. Diese Möglichkeit haben sie genutzt, und so überrascht jede Geschichte in diesem Band auf ihre eigene Art. Mal die klassische Crime-Variante, dann eine spitzbübisch anmutende Hommage an die frühen 70er, und ganz unvermittelt dazwischen eine poppige Batman-Grotheske. Eben eine abwechslungsreiche Anthologie, die zum Durchstöbern einlädt.
Ebenso kurzweilig ist die grafische Gestaltung. Auch hier viele große Namen mit durchweg guter Leistung. Eine Art Querschnitt durch die Vielfalt der amerikanischen Zeichenstile. Und die ist alle Mal interessanter, als das nächste 08/15-Manga, denn hier muss man die Eigenständigkeit der Zeichnungen nicht mit der Lupe suchen. Klar: Byrne sieht wie Byrne aus, und auch Buscema überrascht nicht wirklich. Aber Jim Lee räubert ein bisschen bei Miller und Bernet zeigt seinen Hang zur spanischen Schule.