Nach der story-lastigen letzten Nummer liefern
die Schweizer mit der Nummer 53 der Strapazin einen wahren Grafik-Hammer. Der rote Faden
durch die über 70 Seiten ist das Thema "Comics und Kunst". Sind Comics eine
eigenständige Kunstform, oder äffen sie das Kunstgeschehen der "echten" Kunst
nach? Hier kann man sich ein eigenes Bild machen.
Begleitet wird jedes Häppchen Comic-Kunst von einem einleitenden und erläuternden
jhgzp_content. Irgendwie haben die Geschichten auch eine Handlung - manchmal. Andere Seiten
sehen aus wie eine Fiebertraum nach zu viel Disney-Taschenbüchern, oder wie eine
Klebe-Collage einer siebten Klasse.
Vor allem den Augentierchen wird viel geboten. Das
Gebotene geht bis an die Grenzen der Schrift- wie der Bildersprache. Am normalsten
scheinen da noch die Seiten von Atak (bekannt aus der Wondertüte)
mit seiner Mischung aus Poesie und Holzschnitt. "Le Dernier Cri" definiert den
Horror-Comic weitab von strategisch geplanten Massenprodukten wie Lady Death und Co., und
Hans Schärer führt den Leser in "Aufriss eines Abschieds" durch die Höhen und
Tiefen des Verlangens.
Beim Lesen werden Assoziationen an den Beatles Film "Yellow Submarine" oder
"Mars Attacks" provoziert. Pongo Zimmermanns Seiten erscheinen wie
Fotokopieschnipsel an Klowänden, wirre Formen verbinden sich wie zufällig mit nicht
greifbaren Details und vermitteln nicht nur durch das große X ein Gefühl für das
Unbegreifbare. Was? Was weiß ich!