Bereits im Dezember und Januar haben wir begonnen ein paar ganz reizende
Hosentaschenbücher von Tony Garth vorzustellen: In einer ganzen Serie hat dieser die
"Macken" unserer "lieben Kleinen" aufs Korn genommen: Die Hypochondrie
von Wehwehchen-Werner, das Geschrei von Thea Tobsucht oder aber die Schussligkeit von Ulla
Ungeschick - all denen widmet Garth eine kleine Geschichte, die jeweils zu einem guten
Ende findet, nämlich zur Einsicht, daß man eine kleine Schwäche auch loswerden kann -
oder mit ihr leben!
Dabei verzichtet der Zeichner auf den erhobenen moralischen Zeigefinger. Die Wendung im
Verhalten findet meist ganz unbemerkt, ganz natürlich statt, ohne Vorwürfe und
Verhaltenstrainings. Das mag auch die Lehre aus seinen kleinen Hosentaschenheftchen sein,
daß man nicht aus jedem geringfügigen Charakterdefekt ein psychologisches Problem
basteln muß: Therapie ohne den Seelenklempner nur durch das "ganz normale"
Leben!
Nachdem im Dezember und Januar abwechselnd drei "Herren der Schöpfung" und
dann drei junge Ladies dran waren, mischen wir diesmal...
Tornado-Thomas
"Wunderbar gefährliche Aussichten" waren für Thomas das Größte! Wann immer
ihn irgendwer vor irgendwas warnte: Thomas spornte die Warnung nur noch mehr an. Kein Baum
war ihm zu hoch und kein Skateboard konnte ihm zu schnell fahren.
Als ein Zirkus in die Stadt kam und Aushilfen suchte, wollte Thomas am liebsten dem
Dompteur helfen und selbst hoch über den Köpfen am Trapez fliegen!
Er bekam den Job - für einen Flohzirkus! Was für die "Artisten" so ungemein
gefährlich war, schien Thomas nur albern - so lange, bis er durch eine kleine
Unachtsamkeit die ganze Flohbande losließ! Hingebungsvolles Kratzen war das einzige, was
Thomas an diesem Abend tun konnte. Und er sah ein: "dieser Zikrus ist viel zu
gefährlich für mich!"
Schmollende
Steffi
"Steffi unterschied sich eigentlich nur durch eines von anderen kleinen, netten
Mädchen: Sie schmollte häufig, ach was, eigentlich schmollte sie immer."
Als sie keinen Hund bekam, schmollte sie mit einer ganz besonderen Ausdauer, so lange, bis
die Eltern besorgt einen Arzt riefen, der für diesen ganz besonders hartnäckigen Fall
von "Dauerschmollen" Ablenkung verschrieb. Aber weder Kitzeln, noch
Witzeerzählen oder Zaubernummern halfen - Steffi schmollte!
Schließlich wußten sich Steffi Eltern keinen Rat mehr - und kauften ihrer Tochter den
gewünschten Hund. Steffis Laune besserte sich auch sofort - zumindest zeitweise: Der Hund
hatte einen ganz großen Nachteil: Er schmollte dauernd!
Gieriger Gregor
Egal wie viel Gregor aß, satt war der Bub, der all sien Taschengeld für Kuchen und
anderes klebriges Zeug ausgab, nie. Für die Schule hatte er eine ganz besondere Brotdose
mit Rollen und einem Motor - nur so konnte er die Unmengen Fressalien transportieren, die
er für die Schulstunden brauchte.
Als die Schulklasse eine Süßwarenfabrik besuchte, geriet Gregor "aus Versehen"
in den Lagerraum, wo er sich dummerweise einschloß - und alles auffraß.
Zwar hatte er Bauchweh - doch schon bald ging es ihm wieder viel besser und die Mutter
konnte dem Doktor nicht einmal ein Stück Kuchen anbieten, das sie extrea für ihn
aufgehoben hatte: Gregor hatte es bereits verdrückt.