Es war einmal: Ein großer amerikanischer Comic-Konzern hatte eingeführte Serien, gute
Geschichtenschreiber und noch bessere Zeichner. Alle waren in Knebelverträgen gefangen
und eigentlich nur der Konzern verdiente richtig. Das wurmte besonders die immer
populärer werdenden Star-Zeichner, die bald beschlossen, ihr Glück in einem eigenen
Verlag zu suchen. Dieser neue Verlag wurde Image genannt und machte mit guten Zeichnungen
und faden Storys viel Geld. Der große Konzern hingegen bekam die neue Konkurrenz bald zu
spüren, und so ersonn man in den Chefetagen manchen unsinnigen Schachzug, der den einst
größten Comic-Herausgeber fast in den Ruin getrieben hätte. Doch dann kam der große
Crash auf dem bis dahin boomenden amerikanischen Comic-Markt. Zu guter Letzt gingen die
guten Leute bei Image entweder wieder zu Marvel oder schlossen sich wie Wildstorm
Productions der Konkurrenz DC an. Das Ergebnis der neuen Zusammenarbeit der Ex-Marvelianer
mit dem alten und neuen Brötchengeber heißt auf deutsch "Die Wiedergeburt der
Helden".
Wer die alten Abenteuer des Helden "Der Eiserne" kennt,
muß sich umgewöhnen. Tony Stark ist nun ein ausgemachtes Ekelpaket, die ehedem
schüchterne Pepper schmiegt sich an die Brust ihres Chefs, der regungslose Happy ist ein
tougher Pressesprecher und Bruce Banner - jaja, der unglaubliche Hulk - ist Starks
Angestellter. Die Schicksale von Bruce und Tony werden bei dieser Wiedergeburt ineinander
verwoben, quasi zwei zum Preis von einem. Der böse Feind ist die Organisation Hydra und
die sabotieren auch gleich ein geheimes Projekt von Stark International bei dem es um die
Entwicklung einer Gammabombe geht. Das Unglück ist nicht aufzuhalten und so wird Tony zu
"Iron Man" und Bruce zum "Hulk".
Als Zeichner konnte Marvel Whilce Portacio verpflichten, der seiner
Lieblingsbeschäftigung, böse Menschen zu zeichnen, auch hier frönt. So erkennt man die
Bösen schon auf den ersten Blick, was das Einordnen ungemein erleichtert; daß wird durch
eine flott aber nicht zu tiefgründige Geschichte ohnehin nicht schwer gemacht. Besonders
sexy ist Liz Ross ausgefallen. Die Sicherheitschefin von Stark International zeigt nie
zuviel aber immer genug. Die Seiten sind abwechslungsreich aufgeteilt, ohne in alte X-Men-Unübersichtlichkeit
zu verfallen. Besonders das Spiel mit dem Papierweiß auf manchen Seiten ist gelungen.
Zum Schluss des Heftes gibt es noch einmal den schon letzten Monat veröffentlichten
und immer noch nicht besseren jhgzp_content "Die Wiedergeburt der Helden", der diesmal
nur etwas für Neueinsteiger ist.